Internationales Fechtturnier in der Wallerfeldhalle
Das Saar/Lor/Lux/Pfalz-Turnier hat Tradition. 25 Jahre lang wurde das internationale Fechtturnier vom Fechtsportclub Saarlouis ausgerichtet, seit 2003 haben der Fechtsportclub St. Ingbert und die Turngesellschaft e.V. 1912 Rohrbach die Verantwortung für das Sportereignis übernommen.
St.Ingbert/Rohrbach. Acht Tage vor Turnierbeginn zeigte sich Stephan Henke noch bereit, das Saar/Lor/Lux/Pfalz-Turnier wieder abzusagen: die Anzahl der Meldungen war zu diesem Zeitpunkt einfach zu enttäuschend. Henke ist einer der erfolgreichen Fechttrainer der TG Rohrbach und zum dritten Mal Projektleiter für das Turnier. Als dann jedoch am späten Freitagabend die zehn Fechtbahnen auf dem Boden der Kreissporthalle Wallerfeld in St. Ingbert verspannt und Speis und Trank in den Kühlschränken der Cafeteria verstaut waren, blickten die Verantwortlichen optimistisch auf das vor ihnen liegende Wochenende. Wies die Meldeliste doch 133 Fechter aus 33 Fechtvereinen und 3 Nationen aus, davon eine ganze Reihe der Teilnehmer gemeldet für mehrere Wettbewerbe.
Ein Wohnmobil aus Straßburg, ein Van aus Luxemburg und ein Kombi aus Esslingen zeigten dann am Samstag schon auf dem Parkplatz der Wallerfeldhalle, welche Anziehungskraft das Turnier genießt. Die beschwerlichste Anreise hatte wohl der Sportwart der Fechtabteilung des KTSV Preußen Krefeld: Christian Hose hatte für sich und seine vier Fechter ein Wochenendticket gekauft, um die 9 bis 13-Jährigen in St. Ingbert auf die Planche zu schicken. Geschlafen wurde in der Halle der TG in Rohrbach, Würstchen und Koteletts vom Schwenker inklusive.
Gefochten wurde Florett und Degen in den Altersklassen der Schüler (Jg. 1996 bis 1993), der B-Jugendlichen (1991/1992) und der A-Jugend (1990-1988). Der jüngste Teilnehmer kam aus Klarenthal, Fabian Braun, der kleine Bruder des A-Jugend DM-Dritten im Herrenflorett Marius Braun, höchstens 8 Jahre alt. Der erfahrenste Fechter war ohne Zweifel der amtierende Kadettenweltmeister im Herrendegen Emanuel Flierl: er war aus dem Internat des Deutschen Fechterbundes in Bonn übers Wochenende ins heimatliche Hassel gekommen, um seinem Verein TG Rohrbach als Zugpferd zu dienen. Erwartungsgemäß gewann Emanuel den Wettbewerb seiner Altersklasse, den einen oder anderen seiner alten Fechtkameraden hatte er jedoch wohl unterschätzt: das Halbfinale gegen Martin Stolz (TG Rohrbach) konnte er erst nach 6 Doppeltreffern beim Stand 14:14 für sich entscheiden. Das Finale gegen das 2 Jahre jüngere Talent Robin Klostermeier (ebenfalls TG Rohrbach) konnte er schließlich unter dem Beifall der erstaunlich gut besetzten Tribüne und von der Kamera des Aktuellen Berichts des SR beobachtet klar für sich entscheiden.
Rückblickend betrachtet waren Stephan Henkes Sorgen unnötig gewesen: Die Jugendkasse der nach Streichen der städtischen Zuschüsse finanziell arg gebeutelten TG Rohrbach kann mit einem ordentlichen Beitrag aus Startgeldern und der von den fleißigen Müttern perfekt gemanagten Cafeteria neu aufgefüllt werden. Vielleicht kommt ja noch ein Scheck des Schirmherrn dazu: Georg Jung, OB der Mittelstadt, fand wegen der gleichzeitig stattfindenden 250-Jahrfeier der Engelbertskirche bedauerlicherweise nicht den Weg zum Wallerfeld. Besonders stolz ist der Verein darauf, dass es sich der Präsident des Fechterbunds Saar, Raimund Hübinger, nicht nehmen ließ, an beiden Wettkampftagen die Sieger zu ehren.
Das Saar/Lor/Lux/Pfalz-Turnier wird im kommenden Jahr mit Sicherheit wieder ausgerichtet, dann um die Alterklasse der Junioren erweitert und als Qualifikationsturnier für die Ranglisten des Fechterbund Saar. Darüber hinaus denkt der Vorstand der TG darüber nach, eine Deutsche Meisterschaft nach St. Ingbert zu holen. (tz)
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